Lecture: Focusing und personzentrierte Psychotherapie - eine Begegnung

Leitung: Dr.ⁱⁿ Sabine Aydt

Eugene Gendlin, der austro-amerikanische Philosoph und Psychotherapeut, Begründer von Focusing und Carl Rogers haben sehr eng zusammengearbeitet und einander bei der Entwicklung ihrer Ansätze gegenseitig inspiriert. Gemeinsam erforschten sie die Wirksamkeit therapeutischer Prozesse. Gendlin lernte durch Rogers vor allem das Listening als wichtigste Aufgabe der Therapeutin/ des Therapeuten kennen. Rogers Arbeit wurde von Gendlins philosophischem Konzept des Experiencing/Erleben angeregt.

In seinem Grundlagenwerk Experiencing and the Creation of Meaning beschreibt Gendlin, wie es möglich ist, sich direkt auf den eigenen Erlebensfluss zu beziehen, der immer ein Mehr an Bedeutungen mit sich trägt, als wir schon formulieren können. Wenn wir darauf die Aufmerksamkeit lenken, können neue Bedeutungen und Perspektiven entstehen. Darauf aufbauend entwickelte Gendlin Focusing als Methode, die auch in die Therapie einfließen kann.

Trotz der engen Verbindung der beiden Ansätze, berühren einander in der aktuellen Praxis die Felder von Focusing und personzentrierter Psychotherapie nicht unbedingt. An diesem Abend wollen wir sie miteinander in Beziehung setzen. Dabei können wir Focusing erleben, die damit verbundene spezifische Art, die Aufmerksamkeit auf unser implizites Wissen zu lenken, kennenlernen und frische Sicht- und Erlebensweisen entstehen lassen.

Zielgruppe: Für alle Interessierten, insbesondere eingetragene Psychotherapeut*innen, Psychotherapeut*innen in Ausbildung unter Supervision, Ausbildungsteilnehmer*innen im Fachspezifikum